Gratulation zu 225 Jahren Bollenhut! 🤗
Zur Feier des Tages gibt es ein paar Infos und Fakten zum wohl bekanntesten Symbol des Schwarzwaldes.
Am 7. Januar, vor 225 Jahren begann die Geschichte des Bollenhuts, in den drei Schwarzwald-Gemeinden Gutach, Kirnbach und Hornberg-Reichenbach im Ortenaukreis.
Zur Entstehung des Bollenhutes gibt es verschiedene Theorien, die plausibelste geht auf einen Brief des Herzogs Friedrich Eugen von Württemberg zurück. Dieser habe darin die Gutacher Hutmacherinnen angewiesen, auf die “Strohhüte die übliche Dekoration von schwarzer und roter Farbe” aufzutragen. Nur Farbe aufzutragen war den Hutmacherinnen wohl nicht schick genug und so fertigten sie die Bollen aus Wolle an und schmückten damit die Hüte.
Damals rechnete wohl kaum jemand damit, dass er zu dem Symbol und Klischee des Schwarzwalds wird, weit über die Landesgrenzen hinaus. Schon lange gilt er neben Schwarzwälder Kirschtorte, Kuckucksuhr und dem berühmten Schinken als das Wahrzeichen des Schwarzwaldes. Er taucht in den verschiedensten Bereichen auf und dient als Symbol für Heimat und Tradition.
FAKTEN ZUM BOLLENHUT
Wer darf ihn tragen: Gutacher, Hornberg-Reichenbacher und Kirnbacher Frauen (erstmals zur Konfirmation)
Material: weißgekalkter Strohhut der mit einem schwarzen Lackstreifen an der breiten Krempe abschließt. Auf dem Hut sind 14 rote oder schwarzen Bommeln aus Wolle angeordnet, jedoch sind davon nur 11 sichtbar. Unter dem Bollenhut wird eine seidene, unter dem Kinn gebundene Haube getragen.
Bedeutung der Farben: Den roten Bollenhut tragen die unverheirateten Frauen und Mädchen, den schwarzen die verheirateten Frauen.
Gewicht: ca. 2kg
Herstellung: Von ein paar wenigen Hutmacherinnen in Handarbeit. Gabriele Aberle aus Gutach ist eine der letzten Bollenhutmacherininnen.
Der Bollenhut ist nur ein Teil der traditionellen Volkstracht, sie wird von den Einheimischen noch heute zu feierlichen Anlässen getragen. Traditionell darf sie nur von Einheimischen getragen werden und wird oft über Generationen hinweg weitervererbt, da die Herstellung einer neuen Tracht sehr zeitintensiv und aufwändig ist und es nur noch wenige gibt, die diese Handwerkskunst beherrschen.
Doch wie erlangte der Bollenhut eine weltweite Bekanntheit?
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten die Maler der Gutacher Künstlerkolonie den Bollenhut für ihre Bilder und Gemälde. Dabei sind vor allem Wilhelm Hasemann und Curt Liebich hervorzuheben. Ihre Werke gingen als Postkarten um die Welt – und legten so den Grundstein für das Bild des Schwarzwalds als romantisch-idyllischer Sehnsuchtsort.
Die Verfilmung der Operette Schwarzwaldmädel, von 1950 mit Sonja Ziemann und Rudolf Prack in den Hauptrollen gaben dem Bollenhut, den letzten Schub um endgültig als Markenzeichen und Symbol des Schwarzwalds bekannt zu werden
Bis heute dient das Symbol als Sinnbild für Heimat, Tradition und Identifikation mit dem Schwarzwald.